Nichts und niemand würde sie kleinhalten können und sie hatte nicht vor wie ihre Brüder und Mutter zu enden. Sie war stärker als sie, sie war die einzige die noch da war und sie würde überleben.
Sie kannte ihn nicht, sie war nicht von ihm voreingenommen, er hatte keinen Ruf bei ihr, für sie war er einfach ein Fremder gewesen, den sie kennenlernen musste. Und am besten, so empfand er es, würde sie den Steele kennenlernen, den sie haben wollte.
Dieser dumme Tiger! Er hatte vielleicht ein bisschen zu viel Vertrauen in sie. Was wenn ihn irgendwann in eine Falle locken würde? Ja, was wenn sie so tun würde, als ob sie was neues zu Mogli wusste und ihn dann immer näher ans Menschendorf locken würde?
Remy hielt den Schlüsselring noch immer fest und hing nun wie ein Anhänger dran. Der Anblick musste wohl recht verstörend gewesen sein, denn er konnte eine zwei Leute auf der anderen Straßenseite sehen, die beide merklich verstört dreinsahen.
„Weißt du wie es ist jeden Tag, egal wo man ist, die ganze Zeit auszubluten? Ich blute und blute und sterbe einfach nicht… ich dummes Ding will einfach nicht sterben!“ Sie schluchzte auf. Sie ertrug es für den Moment nicht mehr.
„Tut mir leid Splash Paint… Vielleicht komm ich morgen noch mal, was sagst du?“
Sie schmunzelte, als sie ihm das letzte Mal durch die Mähne wuschelte und sich nun endgültig auf den Heimweg machte.
„Ohneinohneinohneinohneinohnein!“, jammerten Minushka und Grizabella im Chor, während sie hilflos beobachten mussten, wie der Ball gegen die Pfanne auf dem Herd krachte und jene mit einem laufen Poltern noch weiter nach hinten auf den Herd geschoben wurde
Verdammt, warum mussten sie sich grade hier treffen?
Emilys Blick, der bisher immer auf ihren Händen, ihrer Tasche oder ihrem Kleid geruht hatte, richtete sich nun auf die Gräber, die neben ihr aus dem Boden ragten.
Sie hatte Friedhöfe nie gemocht.
‚Tschüss‘ zu sagen ist so einfach wenn man weiß dass man sich wiedersieht. Aber wenn ihr Herz sich verlangsamt und schließlich ganz aufhört zu schlagen und man selbst dies nicht mal mitbekommt, ist es die grausamste Sache die du dir vorstellen kannst.
Zwar versuchte sie ihre Enttäuschung und Verzweiflung zu verdrängen, doch sie bekam es einfach nicht aus dem Kopf. Seit Wochen wachte sie jeden Morgen mit dieser krampfhaften Verzweiflung auf. Sie WUSSTE dass ihr Hund in naher Zukunft sterben würde.
„Ein Bär, für den er alles tat“, fuhr Kenai schweren Herzens fort und vermied es zu Koda hinab zu sehen „Ein Bär, der war für ihn wie ein… wie ein…“ Kenai sah sich nachdenklich um, überlegte Fieberhaft wie er diese Beziehung beschreiben sollte...